Kunst und Theologie in Hannover
(Beitrag vom 02.05.2019)
Auf der Suche nach den Zusammenhängen von Ostern, Kunst und Kirche begaben sich zwei Religionskurse aus der Einführungsphase und der Q1 sowie der Kunst-Leistungskurs der Q1 mit ihren Lehrerinnen Gesine Dronsz und Isabell Weber in die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover.
In der Markuskirche am Lister Platz, die sich ausdrücklich als „Kulturkirche“ versteht, besuchten die Rahdener Oberstufenschüler die Ausstellung „Passagen“. Hier war der ursprüngliche, Jugendstil und Historismus kombinierende Altar der Markuskirche von Oscar Wichtendahl („Auferstehung“, 1906) der Videoinstallation „Study for Emergence“ des amerikanischen Künstlers Bill Viola aus dem Jahr 2002 gegenübergestellt. Obwohl die Entstehungszeit der Werke nicht einmal 100 Jahre auseinanderliegt, stellen sie eindringlich völlig unterschiedliche Interpretationen des Ostergeschehens dar – die zeitgenössische Variante hat dabei offenbar ein Problem, bis zur österlichen Auferstehung voranzuschreiten – aber Bill Viola ist ja auch kein christlicher Theologe.
Die zweite Station bildete die in den späten 1920er Jahren errichtete St. Heinrichskirche. Dort standen kirchenpädagogische Methoden auf dem Programm, obwohl vermutlich am stärksten in Erinnerung bleiben wird, dass der bestellte Referent einfach verschwand…
Dass eine Begräbnisstätte zum künstlerischen und theologischen Lernen dienen kann, erfuhren die Rahdener auf dem Friedhof Engesohde. Dieser wurde im 19. Jahrhundert als parkähnliche Anlage errichtet und bietet eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Grabmäler und Mausoleen, deren Bildprogramm nach den Osterferien noch eine Rolle im Unterricht spielen wird.
Für den Kunst-Leistungskurs und weitere Freiwillige ging es anschließend ins Sprengel-Museum, während die Religionskurse noch ein wenig Großstadtluft schnupperten, bevor alle kurz vor 18 Uhr und damit pünktlich zum Bunten Abend wieder im heimischen Rahden eintrafen.